Gleiche Arbeit, gleicher Lohn? Faire Verteilung der unbezahlten und gesellschaftlich so relevanten Sorgearbeit? Schön wäre es. Sind Sie #HeForShe Erfahren Sie mehr über Unterstützungsmöglichkeiten für Allies.

Gender Gaps in Deutschland
Einkommenslücke, Rentenlücke, Lebenseinkommenslücke, Sorgearbeitslücke
In Deutschland haben Frauen und Männer faktisch nicht dieselben Verwirklichungschancen. Diese „Gender Gaps“ sind eng miteinander verknüpft und haben gravierende Auswirkungen auf das Leben von Frauen.
Einkommenslücke (Gender Pay Gap)
Die Einkommenslücke hängt eng zusammen mit der Renten-, Lebenseinkommens- und Sorgearbeitslücke. Die sogenannte Sorgearbeit wird (privat wie beruflich) mehrheitlich von Frauen geleistet. Dazu gehören Haushaltsführung und Kinderbetreuung aber auch Pflegeberufe. Da diese Arbeit häufig unbezahlt oder schlecht bezahlt ist, verdienen Frauen weniger und erhalten daher schlussendlich auch weniger Rente.
Aus diesem Grund muss unbedingt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden.
Equal Pay Day
Der Equal Pay Day ist ein internationaler Aktionstag für die Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen. Die Initiative wird seit 2008 von den Business und Professional Women Germany e.V. in Deutschland durchgeführt.
Frauen in Deutschland verdienen durchschnittlich 16 % weniger als Männer (unbereinigte Lohnlücke). Da diese Einkommenslücke weitere Lücken nach sich zieht (siehe oben), müssen wir aktiv werden. Denn schließlich zahlen Frauen bei der Miete, den Lebensmitteln und für Dienstleistungen den gleichen Betrag wie Männer.
2026 findet der Equal Pay Day am 27. Februar statt. Ausführliche Informationen und aktuelle Nachrichten zum Equal Pay Day erhalten Sie auf der Website der Initiative.
Sorgearbeitslücke (Gender Care Gap)
Frauen in Deutschland leisteten 2022 44,3% mehr unbezahlte Care-Arbeit als Männer, so die aktuellsten Zahlen des Statistischen Bundesamts. Der Anteil ist höher in Haushalten mit Kindern.
Die ungerecht verteilte unbezahlte Sorgearbeit hat gravierende Auswirkungen auf das Einkommen, die Karrierechancen, die gesellschaftliche Teilhabe sowie die Gesundheit von Frauen.
Die weitgehend unsichtbare unbezahlte Arbeit fließt nicht in die Berechnung der Wirtschaftsleistung ein. Eine soziale Absicherung findet oftmals nur über bezahlte Arbeit statt. Lesen Sie hierzu das Equal Care Manifest und mehr weiter unten. (Zweiter Gleichstellungsbericht der Bundesregierung 2017)
Equal Care Day
Der Equal Care Day ist eine Initiative von klische*esc e.V. und macht darauf aufmerksam, das der Großteil der Sorgearbeit in unserer Gesellschaft nach wie vor schlecht oder gar nicht honoriert wird. Sorgearbeit wird häufig übersehen, daher findet der Equal Care Day in Schaltjahren am 29. Februar statt und in anderen Jahren am 01. März. Da sich der Equal Pay Day schon lange mit den finanziellen Auswirkungen von unbezahlter Sorgearbeit befasst, lenkt der Equal Care Day die Aufmerksamkeit auf die sozialen Konsequenzen: mangelnde Wertschätzung und die unfaire Verteilung von Care-Arbeit.
Im Schaltjahr 2020 fand hierzu am 28. und 29. Februar eine Konferenz in Bonn statt. Dabei wurde das Equal Care Manifest entwickelt. An der Erstellung und Unterstützung dieses Manifests war auch UN Women Deutschland e.V. maßgeblich beteiligt.
Weitere Informationen zum Equal Care Day finden Sie auf der Webseite der Initiative.
Rentenlücke (Gender Pension Gap)
Das geschlechtsspezifische Gefälle bei den Alterseinkünften lag 2023 bei 27,1 %. Die Alterseinkünfte von Frauen waren damit durchschnittlich knapp ein Drittel niedriger als die von Männern. B. Bei Frauen ohne Hinterbliebenenrenten beträgt die geschlechtsspezifische Lücke 39,4 %. Jede fünfte Frau ab 65 Jahren gilt in Deutschland als armutsgefährdet. (Statistisches Bundesamt)
Lebenseinkommenslücke (Gender Lifetime Earnings Gap)
Frauen sammeln im Erwerbsverlauf durchschnittlich 49,8 % weniger Einkommen an als Männer. Wichtigste Einflussgröße auf das im Leben erworbene Einkommen sind Teilzeitarbeit und Erwerbsunterbrechungen. Doch auch in durchgängigen Vollzeitkarrieren verdienen Frauen in den meisten Berufen deutlich weniger als Männer.(BMFSFJ)
Weitere Informationen
Stand: Mai 2025
